Neuwahlen der gesamten Vorstandschaft sowie Ehrungen prägten die Jahreshauptversammlung des VfL Ehingen kurz vor dem 75-jährigen Gründungsjubiläum. Der geschäftsführende Vorstand Reinhold Rothgang bezog in seinen Bericht die beiden letzten Jahre ein. 2020 konnten Corona-bedingt keinerlei Veranstaltungen durchgeführt werden. Im Juli 2021 konnte man zur VfL-Wandertour auf die Potsdamer Hütte starten, die von Bergführer Martin Hirsch mustergültig vorbereitet worden sei, so Rothgang. Die Umrüstung der bestehenden Flutlichtanlage auf LED-Beleuchtung sei im August erfolgt. Die Kirchweih sei in „abgespeckter Form“ gefeiert worden. Das Ehinger Urgestein, Comedian Jochen Schaible, hatte auf dem Sportgelände seinen Open-Air-Auftritt. Rothgang ließ nicht unerwähnt, dass die ehrenamtliche Arbeit im Verein durch ständig sich ändernde Vorschriften oft schwergefallen sei, da auch beteiligte Ämter wie das Gesundheitsamt, das Landratsamt, der Bayerische Fußballverband und der Bayerische Landessportverband keine Angaben zur Umsetzung der Hygieneregeln gaben. Die Spielgemeinschaft mit dem TSV Röckingen bei den Herren sowie mit dem SC Aufkirchen, dem TSV Dorfkemmathen und dem SV Sinbronn bei der Jugend sei hinsichtlich Trainings- und Spielort nicht immer einfach zu koordinieren.
Der scheidende Sportvorstand Michael Müller gab einen kurzen Überblick über die unterbrochene, endlich fortgesetzte und dann gänzlich abgesagte Saison 2019/2021. Die Altpapiersammlung bezeichnete der Müller mit zuletzt 2900 Euro Einnahmen als Erfolg. Finanz-Vorstand Stefanie Oberhauser legte ein umfangreiches Zahlenwerk vor. Man habe den Stand des Guthabens um über 11 000 Euro steigern können, da die monatlichen Fixkosten für Löhne, Strom usw. deutlich geringer ausgefallen seien, hieß es. Der erfreuliche Kassenstand dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit der absehbaren Neuanschaffung eines Rasenmähers, dem bald fälligen Beitrag für die Kläranlage und die möglicherweise 2025 zu erneuernde Heizung große Kosten verursachen würden. Ein langfristiges Darlehen sei ebenfalls noch zurückzuzahlen, so Oberhauser. Zuschüsse vom BLSV seien nur zu erwarten, wenn ein Mindestbeitrag von den 658 Mitgliedern eingehoben werde. Insofern sollte der Grundbeitrag moderat angehoben werden, wurde argumentiert. Dieser steigt mit Zustimmung der Versammlung ab 2023 von 48 Euro auf 55 Euro jährlich, Ehepartner und Jugendliche zahlen künftig 27 Euro statt 24 Euro, der Beitrag für Kinder und Senioren werden von 12 Euro auf 15 Euro angepasst.
Mit einem Präsent verabschiedet wurden Tischtennis-Abteilungsleiter Reinhold Schön, Sportvorstand Michael Müller und der ehemalige Vorsitzende und Ausschussmitglied Sven Weißmann. Bei den Neuwahlen wurden Reinhold Rothgang als geschäftsführender Vorstand und Stefanie Oberhauser als Finanzvorstand bestätigt, neu als Sportvorstand wurde Tobias Moninger gewählt. Jugendleiter bleibt Sven Oberhauser, Abteilungsleiterin Karin Menhorn ist weiterhin für Turnen und Leichtathletik zuständig und die Tischtennisabteilung führt künftig Christoph Schmidt. Als Beisitzer und Zuarbeiter für die Abteilungsleiter wurden Tobias Butschalowski, Benjamin Gerstner, Anja Leibrich, Christian Ohr, Markus Reichert, Lukas Rieß, David Rothgang, Matthias Schöllhammer, Stefan Schönherr und Laura Weiß berufen. Die Protokollführerin Johanna Menhorn soll bei der nächsten Satzungsänderung als Schriftführerin in den Vorstand aufrücken, wurde vorgeschlagen.
Das sportliche Geschehen der seit 2015 bestehenden Spielgemeinschaft (SG) zwischen dem VfL Ehingen und dem TSV Röckingen bilanzierte Spielleiter Hannes Bayerlein. Die erste Herrenmannschaft belegte nach acht Siegen, sechs Unentschieden und zehn Niederlagen Rang 8 in der A-Klasse Frankenhöhe mit 30 Punkten. Das Reserveteam schloss mit 50 Punkten auf dem Relegationsplatz 2 hinter Meister TV Weiltingen II ab. Intern wurde beschlossen, auf den möglichen Aufstieg zu verzichten.
Jugendleiter Sven Oberhauser berichtete über die in der Jugend zusätzlich zu Ehingen und Röckingen aus dem SC Aufkirchen, TSV Dorfkemmathen und SV Sinbronn zusammengesetzten Teams. Diese inoffiziell „SG Hesselberg“ genannte Spielgemeinschaft umfasse 129 Spieler, davon 59 aus Ehingen. Die D-Jugend wurde zuletzt Meister. Die A-Jugendlichen würden bei ihrem jeweiligen Stammverein in die Herrenmannschaften integriert so der Plan. Bisweilen habe man zu viele Spieler für eine Mannschaft, aber zu wenige für zwei Teams, so dass gelegentlich ein Spiel abgesagt werden musste, bedauerte Oberhauser. Die SG sei jedenfalls trotz der großen Herausforderung der „richtige Schritt“ gewesen, um den Jugendlichen das Spielen unter Wettbewerbsbedingungen zu ermöglichen, hieß es.
Für die Tischtennisabteilung musste nach Abbruch der letzten Saison und auch wegen begrenzter Trainingsmöglichkeiten in der wegen Corona nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung stehenden Turnhalle festgestellt werden, dass der Kontakt zur Jugend verlorengegangen sei, so der scheidende Abteilungsleiter Reinhold Schön. Der Klassenerhalt sei geschafft worden, eine Reduzierung von sechs auf vier Spieler je Team stehe bevor. Talentierte Jugendliche seien schwer zu halten, da sie oft auch in weiteren Sportarten gute Leistungen erbringen und abgeworben würden.
Für die von Karin Menhorn geleitete Turnabteilung bestand das Problem, über lange Monate die Halle nicht nutzen zu dürfen. In zehn Gruppen versuche man, vielschichtige Angebote bereitzuhalten. Ob Kinderturnen mit und ohne Eltern, Wohlfühl-, Wasser- und Wirbelsäulengymnastik oder Step-Aerobic – für alle Altersgruppen zwischen zwei und 80 Jahren sei etwas dabei, wurde betont. Die in Ehingen lebenden ukrainischen Frauen nähmen ebenso an den diversen Kursen teil, informierte Menhorn. Im Vorjahr wurde von Constanze von Esebeck sogar für einen Online-Sport geworben.
Die Ehrenamtsbeauftragten Heinz Hirsch und Helmut Oberhauser würdigten die Jubilare mit einer jeweils persönlichen Laudatio.
Letzterer freute sich über den kurzen Draht zwischen Gemeinde und Verein, was auch der Jugend zugutekomme. Das gut gepflegte und fleißig genutzte Sportgelände sei ein Aushängeschild der Gemeinde.
Für das anstehende Jubiläum wünschte der Rathauschef alles Gute. Mit welchem Beitrag der Verein mit dem Sportgelände bezüglich des Kläranlagenneubaus herangezogen werde, müsse zunächst im Gemeinderat besprochen werden, so Steinacker auf eine diesbezügliche Anfrage.
Fotos: Fritz Zinnecker